Welche Rolle spielen Metaphern in unserem Leben?
"Auf welche Dinge achtest Du eigentlich besonders im Vorgespräch?"
Diese Frage stellte mir eine Kollegin vor kurzem in einem Gespräch. Meine Antwort lautete:
"Ich achte unter anderem sehr genau darauf, mit welchen Metaphern mir meine Patienten ihre Themen beschreiben!"
Der Grund dafür ist, dass die Metaphern, die wir verwenden, uns wesentlich genauer Auskunft darüber geben, welches Thema dem Anliegen meiner Patienten zugrunde liegt, als es dass bewusst gesprochene Wort könnte. Da wird dann nicht auf der Verstands- und Vernunftsebene überlegt, was das tatsächliche Thema ist. Dann beschreiben mir meine Patienten, dass sie sich beispielsweise "niedergeschlagen" fühlen; sich ihr Leben momentan "anfühlt wie ein ein halbvoller Luftballon" oder sie manchmal "kurz davor sind zu platzen".
Metaphern - direkte Botschaften des Unbewussten
Ich greife solche Metaphern im weiteren Gespräch gerne auf. Frage dann beispielsweise, wer das denn sein könnte, der da immer wieder meinen Patienten niederschlägt. Warum in dem Luftballon nicht genug Luft ist. Wird da immer wieder Luft abgelassen oder wird er gar nicht erst komplett aufgepumpt? Was könnte man denn dafür tun nicht zu platzen? Druck rauslassen oder die Hülle stärker machen?
Ab und an kommt es vor, dass meine Patienten darauf erwidern, dies nur mal so gesagt zu haben. Einmal sagte jemand, dass das ja Wortklauberei wäre, jetzt so auf eine dahergesagte Metapher einzusteigen. Für mich ist aber jede einzelne Metaphern ein wertvoller Hinweis. Ich verstehe unsere Metaphern als direkte Botschaften unseres Unterbewusstseins.
Der Grund: Metaphern bringen die Dinge, die uns beschäftigen von der Sprachebene auf die Bildebene. Wenn man sich die Evolution der Menschheit anschaut ist klar, dass Bilder wesentlich älter sind, als die gesprochene Sprache. Bevor wir uns mit Worten verständigen konnten mussten wir uns auf das Erkennen von Mimik, Gestik und anderen optischen Elementen verlassen. So ist es für meine Begriffe logisch, dass unsere inneren Bilder in älteren und elementareren Bereichen unseres Gehirns entstehen, als das gesprochene Wort.
Metaphern verändern bedeutet Arbeit an der Wurzel
Das schöne an der Arbeit mit inneren Bildern ist, dass wir, als Regiseur unseres inneren Films, unsere volle Kreativität nutzen können, um diesen zu verändern. Baumelt beispielsweise jemand am seidenen Faden können wir gemeinsam überlegen, was wir dagegen tun können. Ist da in der Nähe vielleicht ein Ast, an dem man sich hochziehen kann. Wäre der Sturz sehr tief, wenn man den Faden vielleicht durchschneidet? Kann jemand anders ein zweites Seil herunter werfen?
Und wenn alles nichts nützt, dann machen wir es wie im Zeichentrickfilm. Vielleicht hat man ja einen Fallschirm dabei, und hat es nur nicht gemerkt. Oder ein paar Seidenraupen in der Tasche, die den Faden wieder verdicken können. Unserer Kreativität sind da keine Grenzen gesetzt.
Lösungsfindung auf unbewusster Ebene
Zugegeben: Dies ist nur ein oberflächlicher Eindruck davon, wie wir eine Metaphern gemeinsam in der Hypnose bearbeiten, aber so versponnen, wie dies vielleicht beim ersten Lesen klingen mag, ich habe schon sehr oft die Erfahrung machen dürfen, dass sich in dem Moment, wo ein Problem auf Metaphernbasis bearbeitet wird, eine grundlegende Veränderung stattfindet. Und ist ein Thema auf unbewusster Ebene verändert zieht das Bewusstsein früher oder später nach. Nicht ohne Grund beruhte die Arbeit von Milton H. Erickson, eines der besten Hypnotiseure aller Zeiten, zu einem wesentlichen Anteil auf der Arbeit mit Metaphern.Nutzen Sie jetzt die Möglichkeit, auch Ihre Metaphern jetzt zu bearbeiten und das, was sie schon lange bearbeiten möchten, nun endlich verändern zu können.
Nehmen Sie für weitere Informationen zu diesem Thema gern Kontakt mit mir auf.
Tipp:
Um einen absoluten Profi in der Arbeit mit Metaphern kennenzulernen:
https://www.youtube.com/watch?v=zFvYpGJToiY
Metaphernarbeit von Milton H. Erickson:
https://www.youtube.com/watch?v=-rH9v5JYmB4